Wir stehen für sichere und effiziente Energieversorgung

Das Fundament für den Erfolg der Energiewende in der Region

Das Kerngeschäft von Westfalen Weser ist der zuverlässige und effiziente Betrieb von Verteilnetzen für Strom, Gas und Wasser. Dank jahrzehntelanger Erfahrung im Energiesektor haben wir das Know-how, um den Betrieb und die Wartung der vorhandenen Infrastruktur auf die Anforderungen der Energiewende vorzubereiten.

Die Sicherheit und Zuverlässigkeit eines Stromnetzes werden in Deutschland über den sogenannten SAIDI-Wert erhoben. Der SAIDI-Wert (System Average Interruption Duration Index) ist ein zentraler Indikator für die Versorgungssicherheit und misst die durchschnittliche Dauer von Stromunterbrechungen pro Kund:inin und Jahr in einem Versorgungsgebiet. Ein niedriger SAIDI-Wert unterstreicht die Zuverlässigkeit des Netzes und trägt zur nachhaltigen Energieversorgung sowie zur hohen Lebensqualität und wirtschaftlichen Stabilität bei.

Wir sind sehr stolz darauf, dass der SAIDI-Wert von Westfalen Weser Netz (WWN) stets unter dem deutschen Bundesdurchschnitt lag. So auch im Jahr 2023: Der SAIDI-Wert der WWN für das Jahr 2023 beträgt 11,46 min/a und liegt damit erneut unter dem Bundesdurchschnitt von 12,8 min/a. Diese überdurchschnittliche Zuverlässigkeit ist das Ergebnis zahlreicher Maßnahmen für eine effiziente Energieversorgung.

 


Netzzuverlässigkeit durch Prozesseffizienz

Westfalen Weser ist sich des hohen Wertes von Energie bewusst, weshalb es unser höchstes Anliegen ist, eine sichere und effiziente Energieversorgung in unserem Netzgebiet zu gewährleisten. Der wichtigste Erfolgsfaktor hierfür sind unsere Mitarbeitenden. Als Traditionsbetrieb bilden wir fast all unsere Verteilnetztechniker*innen selbst aus und setzen dabei auf eine mehrspartige Ausbildung in den Bereichen Strom, Gas und Wasser.

Neben der multifunktionalen Einsetzbarkeit unserer Verteilnetztechniker:innen ist die dezentrale Struktur der Westfalen Weser Betriebsstellen ein weiterer Effizienzsteigerungsfaktor für den Netzbetrieb: Im gesamten Netzgebiet sorgen 14 Betriebsstellen mit über 300 Mitarbeitenden für eine sichere Energieversorgung. Die standortnahen Wohnorte, dezentralen Materiallager sowie die Bereitstellung vollständig ausgerüsteter Betriebsfahrzeuge ermöglichen uns operativ den direkten "Start aus der Fläche". Die daraus resultierenden kurzen Anfahrtswege garantieren einen hohen Flexibilitäts- und Servicestandard unseres Netzbetriebs. Dadurch stellt Westfalen Weser sicher, dass die Mitarbeitenden bei eventuellen Störungen in 15 Minuten vor Ort sein können und die Versorgungssicherheit fortwährend gesichert oder schnellstmöglich wiederhergestellt ist.


Westfalen Weser auf einen Blick

*Stand 12.2023
Versorgungsgebiet*  
Einwohner*innen (in Mio.)1,2
Geografische Fläche (in km2)6.500
Netzlänge Strom (in km)30.240
Netzlänge Erdgas (in km)3.361
Netzlänge Trinkwasser (in km)2.710
Betriebsstellen14
*Stand 01.2025
Regenerative Energien im Netzgebiet* 
Windenergieanlagen646
Photovoltaikanlagen75.664
Biomasseanlagen150
Wasserkraftanlagen74
KWKG-BHKW1.261
Anteil regenerativer Energien am Endverbrauch (in %)68.3

Das volle Potenzial der Region nutzbar machen

Das Netzgebiet von Westfalen Weser ist eine Windkraftüberschuss-Region mit Bedingungen, die zum Teil ähnlich gut sind wie an der Nordsee. Der Anteil erneuerbarer Energien am Endverbrauch in unserer Region liegt bei fast 70 % und damit knapp 15 % über dem deutschen Bundesdurchschnitt. Ein besonderer Stellenwert kommt hierbei der Windenergie zu. Die Region ist geprägt von starken Winden und einer hohen Bereitschaft zum Ausbau und Nutzen der Windenergie. Darum arbeitet Westfalen Weser stets daran, das Verteilnetz in unserer Region zu modernisieren, um den gestiegenen Anforderungen einer effizienten und sicheren Energieversorgung gerecht zu werden und das volle Energiepotenzial der Region nutzbar zu machen.

Digitalisierung als Schlüssel zum Gelingen der Energiewende

Die fortschreitende Digitalisierung zieht sich tief durch fast alle Prozesse von Westfalen Weser. Die Verfügbarkeit und Nutzung digitaler Daten eröffnet in Bereichen wie der Netzsteuerung und -betreuung neue Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Netzstabilität. Aber auch darüber hinaus können digitale Echtzeit-Messungen und -Steuerungen über intelligente Messsysteme beispielsweise Energieflüsse optimieren und Smart-City-Technologien flächendeckend ermöglichen.

Der erhöhte Anteil von erneuerbaren Energien stellt Westfalen Weser durch die Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch vor große Herausforderungen:

  • Räumlich: Früher wurden Kraftwerke in der Nähe der Industrieanlagen gebaut – dort, wo die Rohstoffe wie z. B. Kohle leicht zur Verfügung standen. Heute stehen beispielsweise Windkraftanlagen in ländlichen Regionen, der Strom wird aber vor allem in den Ballungszentren benötigt. Die Netzanbindung ist darum ein wichtiges Thema.
  • Zeitlich: Früher wurden die Kapazität und Fahrweise der Kraftwerke an den Bedarf angepasst – und dieser wiederum war recht stabil und gut planbar. Heute produzieren die Anlagen unabhängig vom Bedarf, nämlich dann, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht. Diese hohe Volatilität stellt das Netz vor große Herausforderungen.

Darum plant Westfalen Weser in den kommenden zehn Jahren 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau und die Digitalisierung der Netze und ihrer Begleitsysteme zu investieren. Erforderlich sind vor allem eine Netzverstärkung, um die neuen Einspeiser anschließen zu können, der Anschluss an zusätzliche Übertragungsnetze und effizientere Anlagen für die Umspannung sowie eine Erhöhung des Anteils automatisierter Prozesse für den Netzbetrieb. Diese zukunftssichernde Infrastrukturleistung bildet die Basis für das Gelingen der Energiewende. Nur mit einem zukunftsfähigen und belastbaren Verteilnetz lassen sich die Herausforderungen, vor denen der Energiesektor steht, nachhaltig bewältigen.


Nachhaltig zu handeln, heißt auch die Dinge vom Ende her zu denken

Als Energiedienstleister wissen wir: Energie ist nicht selbstverständlich und Energie kennt keine Geschäftsfeldgrenzen. Es ist das erklärte Ziel von Westfalen Weser, zukünftig nicht nur Netzbetreiber, sondern ganzheitlicher Netzsystemmanager zu werden. Nur so lässt sich die volatile und dezentrale Stromerzeugung mit dem sich rasant ändernden Verbrauchsverhalten langfristig in Einklang bringen.

Darum wird Westfalen Weser neben dem Netzbetrieb zukünftig verstärkt auch in den Bereichen nachhaltige Energieerzeugung, Energiespeicher und energienahe Dienstleistungen einsteigen. Durch die Besetzung der gesamten Wertschöpfungskette des Energiesektors durch Westfalen Weser im kommunalen Verbund lassen sich Netze sehr viel wirtschaftlicher betreiben als im kleinteiligen Alleingang.

Stark in einer solidarischen regionalen Energiegemeinschaft

Die Zusammenarbeit von 57 kommunalen Anteilseignern in einer starken Westfalen Weser Gruppe ermöglicht es den Kommunen Synergieeffekte zu nutzen, Know-how zu bündeln und gemeinsam von positiven Entwicklungen zu profitieren. So kann Westfalen Weser die Verteilnetze effizient betreiben und modernisieren.

Zwischen den anteilshaltenden Kommunen besteht eine starke Stadt-Land-Solidarität, da für alle einheitliche Verträge und Bedingungen gelten - unabhängig von zum Beispiel der Höhe der Beteiligung oder der Nutzung der Netze. Denn in Städten wird Energie eher entnommen und im ländlichen Raum wird Energie eher eingespeist. Es gibt keine Bevorzugungen, keine Sonderrechte und keine Preisunterschiede, dafür umso mehr solidarische Regionalkraft und Vorteile für alle Beteiligten. Der solidarische Zusammenschluss ermöglicht jeder einzelnen Kommune die Nutzung von Skalierungseffekten und somit der effiziente Betrieb von Verteilnetzen.


Die drei weiteren Grundpfeiler unseres Handelns